Etwa 9 km nach dem Start trifft man auf das Ritterhaus Bubikon links vom Weg. Der schöne Innenhof ist ideal für eine Ruhepause und am Kiosk kann man den keinen Hunger und grossen Durst stillen.
Kurz vor Rapperswil führt die Strasse unter einer Bahnlinie hindurch. Die engen Platzverhältnisse und die teils verwirrende Signalisation sind schon herausfordernd. Folgt man nicht dem GPS-Track, sondern der Signalisation, ist man plötzlich weit weg vom Zürichsee, was man sich aber kaum wünscht.
Die Fahrt durch die Altstadt mitten durch die Fussgängerzone sollte man sich nicht entgehen lassen. Auf zwei oder vier Rädern fühlt man sich hier willkommen.
Rapperswil
https://de.wikipedia.org/wiki/Rapperswil_SG
Ritterhaus Bubikon
https://www.ritterhaus.ch/
17,2 km, Anstieg 124 m, Abstieg 248 m, Schwierigkeitsgrad SCHWARZ
Zwischenetappen:
4,6 km Hinwil, SBB
8,9 km Bubikon, SBB
11,8 km Ruti (ZH), SBB
Die Schwierigkeiten dieser Etappe bestehen in der Nähe zum Strassenverkehr. Die Wege der Fusspilger sind im Rollstuhl oft kaum zu bewältigen. Deshalb werden die meist parallel verlaufenden sicheren Velowege genutzt. Mit geringer Steigung von höchstens 3% ist man auf Asphalt unterwegs nach Hinwil.
Das Ritterhaus Bubikon lohnt in jedem Fall einen Besuch.
In Hinwil Unterdorf muss man darauf achten, dass man bei einer etwas zu grosszügig ausgefallenen Kreuzung linksherum fährt und dann auf dem Veloweg, der auf der linken Strassenseite verläuft, die Bahnlinie unterquert.
Kurz vor Rapperswil baut man auf einer Distanz von 70 m etwa 30 Höhenmeter mit bis zu 16 % Gefälle ab. Gute Bremstechnik ist auf diesem steilen Weg-stück unerlässlich.
Rapperswil ist für alle Pilger ein wichtiger Etappenort. Einst hat man sich hier auf die gefährliche Seeüberquerung vorbereitet und seine Ausrüstung für die Bewältigung des steilen Etzel Passe überprüft.
Leider ist die Pilgerherberge von Rapperswil nicht hindernisfrei. Man erreicht die Etage mit den Betten nur über eine lange Treppe. Hotels mit geeigneten Unterkünften sind aber ausreichend vorhanden.
Rapperswil, auch Rosenstadt genannt, sollte man aber unbedingt besichtigen.
Antike Siedlungsreste zeigen, dass Hinwil zumindest schon von den Römern bewohnt wurde. Heute ist es ein wichtiger Industriestandort. Gleichzeitig ist es aber auch die Heimbasis des Formel-1 Rennstalls Sauber Motorsport. Viel-leicht eine gute Wahl, da hier 1929 schon Traktorenfabrik Bührer gegründet wurde. Einst war die Eisenbahn für diese Gegend sehr wichtig, heute ist die Museumsbahn Dampfbahn Zürcher Oberland (DVZO) die Attraktion. Eher älteren Datums ist ein 3-4 Meter grosser Nagelfluh-Findling etwas oberhalb von Wernetshausen, der sich um Mitternacht bei jedem Schlag der Glocke angeblich einmal drehen soll.
Diese Gemeinde liegt am Hang des Bachtels. Ab hier kann man schon den Zürichsee in der Ferne erkennen. Am Pilgersteg in Dürnten befindet sich das Nähmaschinen-Museum. Gelegentlich zeigen Flurnamen mit einem Bezug zum Pilgern, dass in dieser Gegend eine Wichtige Pilgerroute verläuft. Oft wurden Kirchen und Kapellen dem Heiligen Jakobus geweiht. Dessen Grab in Santiago de Compostela liegt aber immer noch über 2000 km entfernt.
Von Weitem schon sichtbar ist das Ritterhaus Bubikon, eine gut erhaltene ehemalige Kommende des Johanniterordens in der Gemeinde Bubikon. 1192 gegründet und bis 1789 betrieben war es ein wichtiger Sitz des Johanniterordens. Die Kapelle ist einen Besuch wert, zumal darin das Stifterbild aus dem Jahr 1220 die Gründung der Kommende zeigt. Heute ist das Ritterhaus Bubikon ein Museum.
Die Kantonsbezeichnung ZH hat man dem Ortsnamen angefügt, um die Ver-wechslung mit dem Rütli zu vermeiden. Hier waren die Römer einmal nicht de ersten. Die Besiedlung erfolgte erst im 8. Jahrhundert. 1206 wurde dann auch das Kloster Rüti gegründet. Im 19. Jahrhundert hat sich der Ort zu einem weiteren Industriestandort in diese Gegend entwickelt. Rüti war aber auch ein bedeutender Etappenpunkt am Jakobsweg via Rapperswil zum Kloster Einsiedeln. Das Prämonstratenserkloster Rüti sorgte bis zu dessen Aufhebung 1525 für das Wohl der Pilger. Aus der ehemaligen Klosterkirche wurde die Reformierte Kirche Rüti. Die Geschichte dieser Kirche ist im Inneren durch gelungene Restauration der nach der Reformation verblieben Elemente gut erkennbar. Moderne Ergänzungen, insbesondere die Glasfenster, zeigen aber, dass dies immer noch eine Kirche und nicht ein Museum ist.
An der Grenze zwischen den Gemeinden Rüti und Jona liegt das ehemalige Klosterlehen «Hüllistein». Im Mittelalter war das sicher für die Pilger eine «gute Adresse». Im nahen Steinbruch wurde ein versteinerter Palmwedel gefunden. Der Klimawandel ist hier offenbar nicht ganz neu.
Die Archäologen haben festgestellt, dass hier schon vor 5000 Jahren Menschen lebten. Die Christianisierung erfolgte hier schon sehr früh, vermutlich ums Jahr 740. Im 9. Jahrhundert befand sich in Kempraten ein weithin bekannter Wallfahrtsort mit Reliquien des Märtyrers Alexander aus der Thebäischen Legion. Um 847 aufgezeichnete Legenden beschreiben eine Wallfahrtsbasilika.
Endlich, das Ziel des zweiten Teils auf dem Weg zur Schwarzen Madonna in Einsiedeln ist erreicht. Die hügelige Landschaft des Zürcher Weinland liegt hinter uns, die Schönheit der Rosenstadt Rapperswil erwarte uns.
Rapperswil liegt an einer strategisch günstigen Stelle. Hier kreuzen sich Land- und Wasserwege. Diese Lage brachte auch Handel und Wohlstand in die Stadt, machte sie aber auch immer zu einem umkämpften Ort. Im Verlauf mehrerer Scharmützel und Kriege kam es zu Zerstörungen mit anschliessendem Wiederaufbau. Heute präsentiert sich die Altstadt als herausgeputzte Fussgängerzone, die zu besuchen sicher lohnt.
Das Stadtwappen, eines der ältesten Stadtwappen der Schweiz, zeigt zwei Rosen und geht auf das Jahr 1180 zurück. Daher stammt auch die Bezeichnung Rosenstadt, es handelt sich keineswegs um modernes Tourismusmarketing, sondern uralte Tradition.
Schon vor 5000 Jahren wurde hier eine Siedlung erbaut. Es folgten keltische und römische Siedlungen. 1229 wurde dann die Stadt Rapperswil gegründet. Das heutige Schloss Rapperswil entstand 1352. Heute beherbergt das Schloss das bekannte Polenmuseum. Zur Entstehung des Schlosses wird übrigens eine rührende Legende erzählt. Ein von Jagdhunden gehetzte Hirschkuh mit ihren Kälbern in einer Höhle auf dem Burghügel soll sich für ihre Errettung bei der Frau von Rudolf von Rapperswil bedankt haben. Das habe dann Rudolf bewogen, dort seine neue Burg zu erbauen und eine Stadt zu gründen.
Der landesweit bekannte Zoologische Garten Knies Kinderzoo, von Fredy Knie und Rolf Knie, den Söhnen von Fredy Knie Senior, 1962 eröffnet, liegt etwas am Rand von Rapperswil. Für Familien mit Kindern ein beliebtes Ausflugsziel, denn hier dürfen Tiere auch gestreichelt und gefüttert werden.
Das Technikum Rapperswil mit seiner Spezialisierung auf moderne Telekommunikation, ist ein attraktiver Bildungsstandort mit überregionaler Bedeutung.
Für die Pilger war Rapperswil schon immer so etwas wie ein Nadelöhr. Aus dem Norden kommend, traf man sich hier zur Überquerung des Sees. Das war schon immer so und wird auch so bleiben. Die Pilgerherberge mitten in der Altstadt ist daher auch sehr beliebt. Bei einem Rundgang ist es daher nicht verwunderlich, dass man hie und da Pilger mit Jakobsmuschel am Rucksack an-trifft.
Weiter geht es über den Seedamm hinauf zum Etzel Pass direkt nach Einsiedeln.
Pfarrkirche St. Johann, Rapperswil
Neben der um 1200 errichteten Burg befand sind zuerst nur eine Kapelle. Als das Städtchen wuchs, entstand das Bedürfnis nach einer Kirche. Sie wurde in der Mitte
des 13. Jahrhunderts errichtet. Die ungleichen Türme in romanischer Bauart wurden später hinzugefügt.
1882 brannte die Kirche nieder. Nur die Türme überstanden die Katastrophe. Zum Glück für die Gemeinde befanden sich in ihnen die Sakristei- und Archivräume mit
dem wertvollen Kirchenschatz.
Die neue Kirche wurde 1885 eingeweiht und zu Beginn des 20. Jahrhunderts innen bemalt.
Pilgerherberge im Zentrum der Altstadt.
SEESTRASSE 5
8640 RAPPERSWIL
http://www.pilgerherberge.ch/
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Rollstuhl Pilgerweg von Konstanz nach Einsiedeln
Etappe 9 Wetzikon - Rapperswil
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