Wir verlassen Brienz dem Uferweg entlang, auf dem wir gekommen sind. Wenn wir dann den See verlassen und in die ersten Steigungen kommen, dann lohnt es sich, gelegentlich anzuhalten und einen Blick zurückzuwerfen, denn das Panorama über den Brienzersee und die umgebenden, meist schneebedeckten Alpen des Berner Oberlandes, ist atemberaubend.
Atemberaubend wird dann auch der Aufstieg ab Brienzwiler, denn er ist steil und teilweise auch rutschig, besonders bei feuchtem Wetter. Auf dem Brünig angekommen werden wir dann sicher eine Rast einlegen, oder eben vielleicht die Etappe auch unterbrechen.
Der Abstieg erfolgt dann in zwei Stufen, zuerst an den Lungerersee, und in einer zweiten Stufe dann ganz ins Tal an den Sarnersee. Dieser Abschnitt bietet eine Vielzahl von Aussichtpunkten vom alten Saumpfad auf dem wir wandern hinab ins Tal, angereichert eben durch die beiden Seen.
Nachdem wir einen Abschnitt dem Uferweg am Sarnersee gefolgt sind erreichen wir Sachseln. Dort sind in der Pfarrkirche die Gebeine des Schweizer Nationalheiligen Niklaus von Flüe im Zelebrationsaltar aufbewahrt, und eine Ausstellung im Museum unterhalb der Kirche ist dem Leben des Heiligen gewidmet. Zum Schluss folgt nochmals ein Aufstieg, nämlich der nach Flüeli, wo Bruder Klaus einst geboren worden ist.
Hinweis(e)
Der «Jerusalemweg / JERUSALEM WAY» ist ein Pilgerwegnetz, das Pilger aus Zentraleuropa nach Jerusalem führt. Jerusalem gehört zusammen mit Rom und Santiago de Compostela zu den 3 wichtigsten christlichen Pilgerdestinationen des Mittelalters. Dieser Weg beginnt beim Kap Finisterra am Westufer Europas und führt entweder durch Italien oder der Donau entlang durch den Balkan in die Türkei, und ab dort wieder auf einer gemeinsamen Route nach Jerusalem.
Siehe auch
Siehe auch www.jerusalemway.org/
Niklaus von der Flüe blickte 1417 das Licht der Welt. Als 50 Jähriger entschloss er sich zu einem Eremiten leben. Er verliess Frau und Kinder und verbrachte seine letzten zwanzig Lebensjahre in der Schlucht Ranft.
1481 griff er in die Politik ein, indem er der Tagsatzung in Stans einen wichtigen Rat erteilte. Daraus entstand das Stanser Verkommnis 1481. Seither wird Bruder Klaus nicht nur als Heiliger sondern auch als nationaler Friedensstifter verehrt. Die Eremitenhütte wurde seither mehrfach renoviert. Trotzdem beeindruckt mich die Umgebung mit den zwei Kapellen immer wieder. Sie strahlt eine spürbare spirituelle Kraft aus. 1487 starb Bruder Klaus.
Er wurde 1947 von Papst Pius XII. heiliggesprochen. Das Haus seiner Familie in Flühli Ranft kann besichtigt werden.
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