Sargans, im Hintergrund Falknis

Sargans, im Hintergrund Falknis

Bad Ragaz liegt an der Einmündung der Tamina in den Rhein. Seit dem 19. Jh. wird das Thermalwasser im Bad Pfäfers gefasst und in den Badekurort Bad Ragaz geleitet. Mit seinen Grand Hotels geniesst der Ort weltweit einen Namen und eine Wanderung zur Thermalquelle in die Taminaschlucht ist ein absolutes Muss.

Der seinerzeitige Hof Ragaz war eng verbunden mit der Benediktiner-Abtei Pfäfers, auf der Anhöhe oberhalb Bad Ragaz gelegen. 

In Bad Ragaz verfasste Johanna Spyri um 1880 die Heidi-Geschichte, die sich im gegenüberliegenden Maienfeld unter dem höchsten Berg, dem Falknis abspielt.

Maienfeld, ein Winzerdorf mit seinen beiden Schlössern gehört ins Inventar der schützenswerten Dorfbilder.

Von der Bündner Herrschaft aus gibt es tolle Ausblicke auf Pfäfers und die umliegenden Berge wie Pizol und Gonzen.

In Zizers als letztem Aufenthaltsort der österreichischen Kaiserin Zita (von 1962-1989) weht etwas weltgeschichtliche Luft bevor uns Chur, die älteste Stadt der Schweiz, empfängt.

 

 

Tipp des Autors

Alternativ empfehlenswerte Etappe 16a von Balzers nach Chur

 

Orte entlang des Weges

Vom Dorfzentrum Sargans aus nehmen wir die Rheinstrasse (Richtung Rhein/Osten). Die Wanderwegweiser zeigen uns den Weg nach Bad Ragaz. Auf dem Rheindamm flussaufwärts wandernd fällt unser Blick auf der gegenüberliegenden Seite des Rheins auf die senkrechten Felswände des Fläscherbergs. Vorbei an einer ersten Brücke, unter der Autobahnbrücke hindurch bis zur Eisenbahnbrücke (nach ca. 5km). Rechts von uns liegt der bekannte Kurort

Auf der Eisenbahnbrücke überqueren wir den Rhein. Vom Brückenende wandern wir auf schönem Waldweg dem Rhein auf dessen rechter Seite (in Fliessrichtung gesehen) bis zur nächsten Brücke. Kürzungsmöglichkeit: einfach dem Rheinlauf folgen bis Chur. Dadurch verkürzt sich die Etappe um rund 4-5km.

Wir verlassen den Rheinlauf und gelangen ins Dorf Maienfeld. Erstmals erwähnt wird Maienfeld im 4. Jh. Ab dem 14. Jh wanderten Walser ins Gebiet der Stadt ein und gründeten auf den Anhöhen mehrere Siedlungen, die als Walsergemeinden Teil der Stadt wurden, deren Bewohner jedoch erst Jahrhunderte später ins Stadtbürgerrecht aufgenommen wurden.

Die Altstadt mit Resten der Stadtmauer, das Schloss Brandis sowie das Schloss Salenegg sind im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz als von nationaler Bedeutung aufgeführt.

Der Weinbau spielt seit alters her eine wichtige Rolle und ist der grösste Wirtschaftszweig. Das Weingut Schloss Salenegg gilt als ältestes noch bestehendes Weingut Europas.

Seit der Roman Heidi von Johanna Spyri erschienen ist, gilt die Gemeinde als Heimatort dieser Romanfigur. Es finden denn auch periodisch Theaterstücke über Heidi statt.

Leicht aufwärts gehend erreichen wir das Dorfzentrum, wo wir die Hauptstrasse verlassen und dem Wanderwegweiser Richtung Jenins folgen. Wir wandern nun durch das bekannte Rebgebiet der Bündner Herrschaft und geniessen wunderschöne Ausblicke auf das linksrheinische, hoch über dem Tal gelegene Pfäfers mit der imposanten und weithin sichtbaren barocken Klosterkirche (erbaut Ende 17. Jh).

PS1: Von Pfäfers führt ein Weg weiter Richtung Vättis mit dem Drachenloch (Funde von Werkzeugen und Bärenknochen vor 50’000 Jahren) und nach St. Martin (Walsersiedlung). Ab Vättis führt ein weiterer Weg über den Kunkelspass nach Tamins zum Rheinzusammenfluss von Vorder- und Hinterrhein. Dieser Übergang bestand schon zur Römerzeit als Saumweg.

PS2: Von Bad Ragaz führt ein schöner Weg in die Taminaschlucht zur Thermalquelle, wo 1630 ein erstes Badehaus erstellt wurde. Die Thermalquelle bedient heute den weltbekannten Kurort Bad Ragaz, auch bekannt durch seine alle drei Jahre stattfindende Triennale Bad Ragartz Skulpturenausstellung im Freien.

Ebenfalls ein Weindorf der Bündner Herrschaft ist Malans. Von Malans führt eine Seilbahn hinauf auf eine Alp (1800 müM), von wo Wanderungen zu den Bergen Falknis und Vilan unternommen werden können. Von der Terrasse des Restaurants geniesst man eine wundervolle Aussicht auf das Rheintal und die umliegenden Berge.

Zwischen Malans und Zizers überqueren wir den Fluss Landquart. Dieser mündet beim gleichnamigen Dorf in den Rhein. Anschliessend passieren wir das Schloss Marschlins, ursprünglich ein Wasserschloss. Die aussergewöhnliche Anlage ist eine bischöfliche Gründung und stammt vermutlich aus der Mitte des 13. Jh. Ein Vorgängerbau ist nicht auszuschliessen.

Zizers. Das an der Hauptverkehrsroute vom Bodenseeraum nach Chur und weiter zu den Bündner Alpenpässen, gelegene Dorf wird urkundlich 824 erwähnt. Allerdings lassen Funde aus der Bronze- und Römerzeit einen deutlich älteren Siedlungsursprung vermuten. Im St. Johannes Stift verbrachte Zita, die letzte Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn, von 1962 bis zu ihrem Tod 1989, die letzten Jahre ihres siebzigjährigen Exils.

Wir nehmen den Weg Richtung Bahnhof, überqueren die Geleise der rhätischen Bahn und der SBB, unterqueren die Autobahn und finden uns wieder am rechten Rheinufer. Von hier wandern wir dem Rhein entlang bis Chur, dem heutigen Etappenort. Die Etappe ist recht lang. Sie kann abgekürzt werden, indem entweder von Landquart, Zizers oder Untervaz der Zug (RhB) oder das Postauto nach Chur benutzt werden. Auch kann vom Stadtanfang von Chur der Stadtbus zum Bahnhof und in die Stadtmitte genommen werden.

Chur.  Die Römer eroberten 15 v. Chr. die Region und nannten die Provinz Raetia. Wohl bereits im 4. Jh. n. Chr. wurde Chur als erstes Bistum nördlich der Alpen gegründet. 451 wird mit Asinio ein Bischof urkundlich erwähnt. Im 6. Jh gelangte Chur unter fränkische Herrschaft. Bei einem frühmittelalterlichen Friedhof stand die im 5. Jh. errichtete Grabkirche St. Stephan. Vermutlich im 8. Jh. folgte unmittelbar daneben ein erster Bau von St. Luzi.

Informationen zu Chur und Unterkünften finden sich bei Etappe 16a.

Ab Chur besteht die Möglichkeit, zwei andere WEg-Varianten zu wählen:

- über den Splügenpass. Man folgt dem Bündner Jakobsweg (grüner Kleber mit der Nr. 43) bis Reichenau, dort auf Wanderwegen nach Thusis (ca. 35km) und von Thusis auf einer gut markierten Strecke (Via Spluga, Nr. 50) durch die Via Mala nach Andeer, Splügen-Dorf, Splügen-Pass, Isola nach Chiavenna.

- über den Lukmanierpass. Man folgt dem Bündner Jakobsweg (grüner Kleber mit der Nr. 43) bis nach Disentis und von dort auf Wanderwegen über den Lukmanierpass nach Olivone, Biasca, Bellinzona, Lugano, Como, Milano, Pavia, Bobbio

 

 

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