Wir passieren heute folgende Sehenswürdigkeiten: Schloss Spiez, Kirche Einigen, Pfeilerbasilika Amsoldingen
Es besteht die Möglichkeit als Alternative zur originalen Route den Weg über Thun zu wählen.
Kirche Einigen
Die Kirche Einigen liegt idyllisch am Ufer des Thunersees. Die Kirchenumgebung trägt den Flurnamen «im Paradies». Sie ist eine ehemalige Wallfahrtskirche, die dem Heiligen Michael geweiht war und erstmals 1228 erwähnt wird. Die bestehende einschiffige, romanische Kirche stammt aus dem 10. bis 11. Jahrhundert, geht in
ihren Ursprüngen aber bereits auf das 7. Jahrhundert zurück. Bei Renovationen im Jahr 1954 konnten Fundamente eines Apsidensaals des 7. Jahrhunderts nachgewiesen werden. Ob die damals freigelegten Mauerreste unter der Kirche wie verschiedentlich vermutet aus keltischer oder alemannischer Zeit stammen könnten, muss aufgrund der spärlichen Quellenlage offengelassen werden. Eine heute noch in Teilen sichtbare Vergangenheit als christlicher Kirchenbau bis zurück in die Zeit von 650 bis 750 gilt aber als wissenschaftlich belegt. (ETH-Bibliothek http://doi.org/10.5169/seals-370692 und http://doi.org/10.5169/seals-62761)
Sie ist, nach Aussage der Strättliger-Chronik von Elogius Kyburger (um 1464), die Mutterkirche der sogenannten «zwölf Thunerseekirchen». Die Kirche Einigen ist
Wallfahrts- und Kraftort für viele Besucher. Drei der vier Glocken der Kirche Einigen werden noch heute von Hand geläutet. Besondere Beachtung im Innern verdienen die Holzdecke mit Schnitzwerk, eine Renaissancekanzel, der Taufstein und die 1563 von Mathis Walter geschaffene Glasscheibe mit Darstellungen von acht Bitten des Vaterunsers. Ein Besuch dieser Kirche ist sehr zu empfehlen.
Kirche Amsoldingen
Die Kirche von Amsoldingen ist romanischen Ursprungs. Sie wurde um 933 als dreischiffige Basilika errichtet. In der Nähe gab es vorher ein römisches Heiligtum. Die Kirche strahlt eine grosse Ruhe aus. Sie liegt in einer idyllischen Umgebung. Eine Pilgerrast empfiehlt sich. Neben der Kirche lag ein Chorherrenstift. Es wurde bei der Eroberung des Berner Oberlandes durch die Zähringer im Jahre 1191 verwüstet. Offenbar war es für die Gegend so wichtig, dass es 1200 wieder aufgebaut wurde. Damals ergänzte man die Kirche mit einer Krypta. Diese Krypta hat eine beeindruckende Akustik. Es lohnt sich, in ihr einige Lieder zu singen. Sie dient heute als stiller Rückzugsort für die Besucherinnen und Besucher und ist mit einer Fürbitte-Wand ausgestattet. Besonders sehenswert sind eine Darstellung des Heiligen Christophorus an der Nordwand (1300 Jahrhundert) und der Taufstein aus dem 1400 Jahrhundert.
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Überfahrt mit dem Schiff nach Spiez und von dort weiter in Richtung Amsoldingen
Spiez - Amsoldingen - 13.5 km - Wanderzeit: 3h 30 min
Bei Pilgern ist der Wegüber Spiez sehr beliebt. Mit dem Schiff angekommen, gehen wir an den Seerestaurants (Welle und Pintli) vorbei, um von der Seestrasse rechts auf eine Treppe abzuzweigen, die uns zum Schloss Spiez bringt. Links der Treppengasse steht ein kleiner Rosengarten und rechts lädt die 1000 jährige Schlosskirche Spiez zum Besuch ein. Die dreischiffige romanische Pfeilerbasilika mit Hochchor (Deckenfresken) und Krypta wurde auf einem Vorgängerbau von 700 um das Jahr 1000 herum erbaut. Im Vorgarten finden wir eine Glocke, in die das Gussjahr 1023 eingraviert ist. Gegenüber steht das Haus Roselier, welches 1743 als Wirtshaus errichtet wurde und heute privat ist. Das Schloss beherbergt ein sehenswertes Museum. Vom Turm haben wir eine gute Aussicht auf den See und die Berner Alpen. Neben der Parkanlage beginnt die Schlossstrasse. Am Gärtnerhaus und einigen Parkplätzen vorbei kommen wir zum Ortsteil Kirschgarten.
Der Jakobsweg biegt nach rechts ab und kommt nach einigen Häusern am Naturdenkmal Edelkastanie vorbei in die Rebberge. Beim Winzerhäuschen beginnt der Reblehrpfad. Bald erreichen wir den Katzenstein, einen „mystisch erscheinenden“ Findling aus der Eiszeit. Der Granitblock stammt aus Innertkirchen, wurde im 14. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt und ist seit 1960 geschützt. Weiter geht es 70 Stufen aufwärts. Von hier geht der Weg oberhalb der Weinberge in westlicher Richtung am Waldrand entlang und über den Rücken des Spiezberg, bis er leicht absteigend zu einem Rastplatz (Feuerstelle) kommt. Hier verlassen wir den Wald und wandern auf dem Weidliweg in westlicher Richtung durch die Häuser des Ortsteils bis hinunter zur Thunstrasse, nahe der Bushaltestelle (Gasthof) Kreuz. Eine Unterführung bringt uns sicher hinüber ins Spiezmoos.
Nach der Bahnunterführung zweigen wir auf die Riedere-Strasse, verlassen diese kurz danach, um rechts auf einen Waldpfad abzuzweigen, der anschliessend in einen breiteren Forstweg einmündet. Durch den Wald gelangen wir nach einer Steigung auf der Riedere-Strasse zum Weiler Riedere. Beim Gehöft (Wegweiser Kumm-Einigen) biegt unser Weg rechts ab und führt uns über Wiesen hinunter zur Bahnunterführung und weiter auf die Thunerstrasse. Wir folgen der Strasse (westwärts) auf dem Gehweg und zweigen nach etwa 400 Meter rechts ins das Dorf Einigen ab. Von hier sind es noch etwa 500 Meter bis zur Kirche.
Die Kirche von Einigen liegt nahe der Schiffländte. Im 10. bis 11. Jahrhundert entstanden, ist sie eine der kleineren der 1000 jährigen Thunerseekirchen. Für viele Besucher ist dies ein besonderer Kraftort. Wir ziehen weiter in westlicher Richtung und biegen nach kurzer Strecke (beim Wegweiser) rechts ab, um auf die Strandbadstrasse zu kommen. Auf ihr gehen wir weiter und biegen kurz vor der „Chanderbrügg" nach links ab. Wir queren auf einer Fussgängerbrücke die Thunerstrasse (bei der Bushaltestelle „Chanderbrügg") und kommen nach der Bahnunterführung auf einem Pfad in die Kanderschlucht. Dem Wegweiser „Strättligsteg-Gwattegg“ folgend, kommen wir auf einer metallenen Brücke über die Schlucht. Die Kander floss früher nördlich von Thun (bei Uttigen) in die Aare. Da sie dort viele Überschwemmungen verursachte, wurde 1711 - 1714 der Kanderdurchbruch (Schlucht) geschaffen. Nach der Brücke steigen wir durch den steilen Westhang der Kanderschlucht zur Gwatt-Wimmis-Strasse hinauf. Diese überqueren wir und kommen auf einem breiten Fahrweg, dem Waldrand entlang, zum Strättligturm.
Die Anlage mit der Ringmauer wurde als Pulverturm im Jahr 1619 errichtet. Vom Strättligturm gehen wir auf die Grathöhe, von wo uns der Burgunderweg, oberhalb von Gwatt, über den Moränengrat (Strättlighügel) zur Gwattegg führt. Die Aussichtüber den Thunersee und der Blick auf die Berner Alpen zurück ist einmalig. Einige Bänke unter schattenspendenden Linden säumen den Höhenzug. Eine Treppe (44 Stufen) führt zur Gwattegg hinunter. Hier erfahren wir, dass die Burgunder von 888 bis 1033 hier herrschten und dass in dieser Zeit die berühmten1000jährigen Thunerseekirchen gebaut wurden. Wir folgen ihm auf einem Fahrweg links abwärts über Weideland und durch ein Wäldchen, bis wir nach Unterquerung der Autobahn zur Alti Schlyffi am Glütschbach kommen. Von hier steigen wir, der Strasse folgend, dann auf einem Abkürzungsweg hinauf zum Ortsausgang von Zwieselberg.
In westlicher Richtung geht es weiter, zunächst auf der Amsoldingerstrasse und dann auf einem Fahrweg entlang des Waldes und durch den Wald bis zum Weidland östlich von Amsoldingen. Der Weg führt dann über die Wiesen und am Waldrand entlang in den Ortsteil Galgacher und biegt dort links ins Dorf Amsoldingen ab. Auf der Dorfstrasse gelangen wir zu der von weither sichtbaren, romanischen Pfeilerbasilika, die ebenfalls zu den alten Thunersee-Kirchen aus der Burgunderzeit gehört. Unter dem Chor befindet sich die Krypta, neben der Orgel eine Stube mit alten Kapitellen.
Der Abschnitt Merligen - Amsoldingen ist Teil des Berner-Oberländer-Weges, welcher uns von Brünig nach Amsoldingen führen wird. Wir befinden uns auf den Schweizer Jakobswegen.
Spiez - Spiezberg - Spiezmoos - Einigen - Kander - Gwattegg - Zwieselberg - Amsoldingen
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