Zu Beginn der Wanderung lohnt sich ein Besuch der Klosteranlage St. Urban.  Die ehemalige Klosterkirche St. Urban ist ein eindrückliches Beispiel barocker und zisterziensischer Baukunst und Kultur in der Schweiz. Die mächtige Doppelturmfassade ist beeindruckend und das schlichte, weiss ausstuckierte Innere des Gotteshauses lädt zu Stille ein. Die Stätte gilt als Ort der Kraft.  

Als besonderer Anziehungspunkt gilt das bekannte Chorgestühl, eine kunstvoll geschnitzte Bilderbibel, aber auch der mächtige, reich verzierte Hochaltar. Ein Meisterwerk ist die berühmte Bossard-Orgel, die als eine der wenigen noch weitgehend erhaltenen Barockorgeln Europas gilt. Sie ist regelmässig im Gottesdienst und in Konzerten zu hören. Führungen durch die Kirche und das Kloster geben spannende Einblicke in die über 800-jährige Geschichte und die reichhaltige Kunst von St. Urban. Wenn Sie ein Stück der Geschichte hautnah erleben möchten, so ergreifen Sie die Gelegenheit und besuchen Sie die Klosterziegelei des ehemaligen Klosters St. Urban. Eine Ergänzung zum historischen Umfeld des Klosters bietet die unabhängige Kunst- und Kulturinstitution art-st-urban. 

Nach dem Besuch des Klosters führt der Weg entlang des Grenzpfades Napfbergland Nr. 65 durch das Tal der Rot Richtung Altbüron. Vor Altbüron befinden sich die Rottaler Wässermatten. Sie gehören zu den letzten Vertretern dieser uralten Bewirtschaftungsform in der Schweiz. Im 13. Jahrhundert legten die Mönche von St. Urban dieses kunstvolle Bewässerungssystem an. Die Wässermatten sind eine Kulturlandschaft von nationaler Bedeutung. Ein idyllischer Rastplatz lädt zum Verweilen ein. Vor Altbüron lohnt sich auch ein Abstecher zur Burgruine "Schlossberg" bei Melchnau. Das Wahrzeichen von Altbüron ist die heimelige Antoniuskapelle, sichtbar aus allen Richtungen auf dem sanften Hügel. Weiter geht es über die Grossdietwiler Allmend vorbei am Zahnwehchäppeli St. Apollonia nach Zell.  

Zirka eine halbe Stunde nach Zell kreuzen Sie in Oberwil den Jakobsweg Willisau-Huttwil. Wandern Sie weiter mit Sicht auf das Luthertal nach Bösegg zur Kapelle St. Jakob, welche als Dank für eine gute Wallfahrt nach Santiago erbaut wurde. Der Weg führt vorbei an der Chrüzstige und dem Ämmehorn bis zur Churzhubelegg. Von dort steigen Sie hinab nach Luthern. In Luthern zeugen Kirche, Pfarrhaus, Zehntenspeicher und Gemeindehaus vom Wirken des Klosters St. Urban im Napfdorf. Besuchen Sie die Napf-Chäsi Luthern und erfahren Sie, wie der feine Käse nach traditionellen Methoden hergestellt wird. Die Bierbrauerei in Luthern bietet für Gruppen ab vier Personen auf Anmeldung Degustationen an.  

Weiter geht es auf dem neuen Uferweg nach Luthern Bad, dem bekannten Marien-Wallfahrtsort. Der Ort wird im Volksmund auch „Einsiedeln des kleinen Mannes“ genannt. Hauptanziehungspunkt ist das Badbrünnli. 1581 erschien dem gichtkranken Jakob Minder im Traum die Mutter Gottes. Sie riet ihm, unweit von seinem Haus nach Wasser zu graben und sich darin zu waschen. Jakob Minder befolgte den Rat und wurde geheilt.  

Neben der Quelle lädt eine Kapelle zu Gebet und Besinnung ein. Im Ortskern steht die Wallfahrtskirche mit einer spanischen Madonna aus dem 18. Jahrhundert, umringt von vielen Votivtafeln. Wer möchte, kann in Luthern Bad im Jurtendorf übernachten.

Ortsinformationen (Webseiten-Links)

Kloster St. Urban: www.st-urban.ch www.sakrallandschaft-innerschweiz.ch
Wallfahrtsort Luthern Bad: www.Luthern-bad.chSakrallandschaft Innerschweiz

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