Spiritualität tönt enorm positiv und irgendwie erstrebenswert
Grundsätzlich stellt man sich dabei immer die Frage nach dem Sinn des Lebens. Man macht sich Gedanken über sich selbst. Ein Weg zur eigenen Seele, zu seinem eigenen geistigen Innern. Begriffe wie Ethik, Moral, Werte, Glaube, Religiosität, Verbundenheit, Transzendenz tauchen dabei immer wieder auf.
Mythen haben meist etwas Magisches, dass man Lust hat, daran zu glauben.
Spiritualität ist sehr attraktiv, weil uns die Spiritualität vermutlich das wichtigste Element ist, das uns von Tieren unterscheidet. Wir wollen dabei immer von uns selbst wissen, warum wir selber so denken, fühlen und handeln.
Spiritualität ist für alle Menschen sehr positiv. Das wird von praktisch allen Religionen ausgenutzt, indem sie versuchen, eine zwangsläufige Verbindung zwischen der Spiritualität eines Menschen und der Religion zu schaffen. Einfach ein positives Element einsetzen, um die Menschen versuchen, an die eigene Ideologie zu binden. Bei der Spiritualität ist das aber keine zwangsläufige Verbindung. Oft fühlt man sich mit der eigenen Spiritualität sogar deutlich besser, wenn da nicht noch eine religiöse Ideologie überlagert wird.
Spiritualität braucht Zeit und Raum. Auf Befehl klappt das nie, man kann nicht einfach ein tiefes spirituelles Empfinden auf Kommando haben. Religionen versuchen dies durch streng strukturierte Riten zu erreichen. Auch mit geschriebenen Texten auf die Spiritualität des Einzelnen einzuwirken, bringt in der Regel kein nachhaltiges Resultat.
Riten, mit denen man Menschen spirituell steuern möchte, haben oft zur Folge, dass sie den Weg zur Spiritualität blockieren. Da aber im Rahmen von Riten kaum jemand das zugeben möchte, wird bei solchen Riten dann einfach Spiritualität geheuchelt.
Demonstrative Glaubensbekundungen im Blickfeld möglichst vieler Leute, um so eine vorhandene Spiritualität zu demonstrieren ist manchmal sogar einfach nur lästig. Selbst wünscht man sich einfach Ruhe und Zeit, um zu sich selbst zu finden. Ein störend Missionierender, der seinen Glauben demonstrativ zeigt, stellt sich damit der Spiritualität der Mitmenschen in den Weg.
Auf Reisen, die man nicht in einer Gruppe mit gleich gesinnten Teilnehmern unternimmt, hat jede Art von Missionieren und Beeinflussen anderer Reisenden einfach keinen Platz. Es gibt keinen respektvolleren Weg, mit der eigenen Spiritualität umzugehen, als sich damit nicht seiner Umwelt aufzudrängen. Wer glaubt, sein Lebensinhalt sei die Vermittlung des "richtigen" Glaubens, sollte sich dafür eine Gruppe auswählen, welche eine solche Vermittlung und Anleitung explizit wünscht.
Der Weg zur eigenen Spiritualität:
- Nichts erzwingen wollen.
- Sich Zeit lassen.
- Nach Ruhe suchen.
- Den Weg alleine gehen.
- Die Gedanken aus dem Alltag fertig denken.
- Nicht nach der Spiritualität suchen, sie kommt ganz von selbst.
Menschen brauchen keinen Führer zur Spiritualität, sie ist angeboren.
Eigentlich sind Spiritualität und Religion nicht dasselbe. Ein Zeichen der schwindenden Akzeptanz der Religion ist sicher, dass oftmals die Vertreter einiger Religion mit dem Begriff "Spiritualität" sich an ihr Publikum wenden.
Talisman
In einsamen Momenten kann ein simpler Talisman Wunder wirken. Eine kleine Figur oder eine alte Münze vermitteln Schwung, Kraft, Zuversicht, Schutz und Sicherheit. Ein ganz persönlicher Talisman kann auch inneren Halt vermitteln. Ein persönlicher Talisman ist nicht in jeder Religion willkommen, doch sollte man sich dadurch nicht davon abbringen lassen, seinen persönlichen Talisman auf einer langen Reise mit hoffentlich vielen positiven Ergebnissen dabei zu haben.
Der persönliche Talisman muss keineswegs aus teurem Material gefertigt sein. Es zählt einzig die eigene Beziehung zum Objekt.
