Fussgaenger 4
Zu Fuss unterwegs

 

Zum Thema Ausrüstung gibt es mehr gut gemeinte Ratschläge, als es Pilgerwege gibt.

Man kann nicht all diesen Ratschlägen folgen und muss daher selber entscheiden. Das ist nicht immer einfach, denn jeder Mensch ist individuell. Es gibt daher kaum allgemein anwendbare Regeln. Aber gewisse Grundregeln sind trotzdem durchaus sinnvoll:

Alle Teile der Ausrüstung muss man vor der Reise testen.
Das gilt auch für die Technik, welche man mitnimmt. Ohne das Material in jener Kombination, wie man es unterwegs verwendet, testweise zu verwenden, sollte man keine Reise beginnen. Kein ungetestetes Material mitnehmen, denn man ärgert sich nur, wenn etwas nicht funktioniert.

Beim Zusammenstellen der Ausrüstung ist ein Hilfsmittel unverzichtbar:

 

Die Waage

Waage 1

Jedes Einzelteil sollte man abwägen und dann schlussendlich nachwiegen, was die gesamte Ausrüstung wiegt.

Eine bewährte Regel besagt, dass mit 10 % des Körpergewichts das Idealgewicht für den Rucksack erreicht ist, wenn man zu Fuss unterwegs ist.
Wer 80 kg schwer ist, sollte eigentlich nur einen Rucksack von 8 kg tragen. Das wird zur Herausforderung, denn das Trinkwasser ist darin enthalten.

Wer erstmals aus eigener Kraft unterwegs ist und sein Gepäck selber transportiert, wird vermutlich nach einer Reise von 2 bis 5 Tagen sich überlegen, welches Material nicht wirklich benötigt wird und in einem Paket den Heimweg antreten kann. Mit der Zeit lernt man aber, sich auf das zu beschränken, was man wirklich dabeihaben will.

Die Ausrüstung ist hier aufgeteilt in

Bekleidung: alles, was man anzieht, um zu reisen.

Transport: alles, was man für unterwegs einpackt, wo man es einpackt und wie man es einpackt.

 

Die Schuhe

Schuhe 1

"Die Schuhe müssen an den Füssen und nicht im Kopf passen"

Wer zu Fuss unterwegs ist, bekommt oft zuerst Probleme mit seinen Füssen. Auslöser dieser Probleme sind meist die Schuhe. Deshalb sollte man seine Wanderschuhe sehr sorgfältig auslesen. Weder Farbe noch Design verhelfen zu langen, schmerzfreien Etappen. Natürlich kann man 2000 km weit auch in Turnschuhen oder Flipflops gehen, doch sicherer läuft man in Wanderschuhen. Wenn man in der zweiten Tageshälfte schon etwas müde ist, hilft die Stützfunktion der Wanderschuhe, dass man sich nicht durch Wegknicken die Knöchel verletzt. Ob man Wanderschuhe oder Trekkingschuhe wählt, macht dabei keinen grossen Unterschied. Wichtig ist aber, dass die Schuhe eine Sohle mit gutem, griffigem Profil haben. Das Markenprodukt Vibram hat sich dabei seit Jahrzehnten bewährt.

Bei der Wahl der Grösse ist zu bedenken, dass man bei der Anprobe im Sportgeschäft mit ausgeruhten Füssen seine Schuhe wählt. Nach einigen Stunden unterwegs sind die Füsse aber leicht angeschwollen. Im Schuh wird es dann eng. Daher wählt man Wanderschuhe gerne eine Nummer grösser.

Lederschuh oder Kunstfaserschuh mit Membrane (z.B. Gore Tex)? Ein Lederschuh passt sich dem Fuss an. Das braucht aber einige Zeit. Ein Schuh aus Kunstfasermaterial mit einer Membrane verändert seine Form praktisch nicht. Es muss also von allem Anfang an perfekt passen. Der Lederschuh braucht auch unterwegs immer wieder Pflege, damit er halbwegs wasserdicht bleibt und nicht rissig wird. Zudem trocknet ein Lederschuh nur langsam. Ein Kunstfaserschuh ist dank seiner Membrane praktisch vollständig wasserdicht und bleibt das relativ lange. Er trocknet relativ schnell und nimmt Nässe auch über längere Zeit nicht übel.

Wer an den Füssen stark schwitzt, profitiert vom Naturmaterial Leder, welches an trockenen, warmen Tagen damit besser fertig wird, als die atmungsaktive Membrane. Bei Regenwetter bleiben die Füsse dank einer Membrane länger trocken und es bilden sich nicht so schnell Blasen.

Man muss also individuell entscheiden, was für die eigenen Füsse die bessere Lösung ist. Wer auf andere Argumente als die reine Funktionalität achtet, tut sich damit meist keine Gefallen und kann sich so auch schaden.

Eigentlich muss man hier nicht darauf hinweisen, dass man keine Wanderschuhe auf eine längere Reise mitnimmt, die nicht zuvor eingelaufen wurden.

 

Socken

Zwischen Schuh und Fuss sorgt eine perfekte Socke dafür, dass sich möglich keine Blasen am Fuss bilden. Sehr bewährt haben sich doppellagige Funktionssocken (z.B. WRIGHTSOCK Escape, man findet sie in einigen Pilger-Shops). Mit 2 Paare solcher Socken ist man bestens ausgerüstet. Für den Abend nimmt man sich noch ein Paar leichte Baumwollsocken mit, damit man die Wandersocken waschen und trocknen lassen kann.

 

Kleider

Kleider 1

Bei der Bekleidung hat sich das Zwiebel-Prinzip bewährt.

Das Zwiebel-Prinzip

Zwiebel Prinzip 1

Bei den Kleidern gilt, was immer für das Reisen aus eigener Kraft gilt. Man muss das Gewicht seiner Ausrüstung möglichst tief halten, damit man nicht unnötig Material durch die Landschaft schleppt. Dazu hat sich bewährt, die Bekleidung für Reisen nach dem Zwiebel-Prinzip zusammenzustellen. Das Zwiebel-Prinzip beruht auf 3 Schichten: 

Die Basisschicht

Diese Schicht der Bekleidung liegt direkt eng auf der Haut. Sie darf keine Feuchtigkeit speichern, da man sonst trotz atmungsaktivem Regenschutz den Schweiss nicht vom Körper weg bringt. Baumwolle kommt daher dafür gar nicht infrage. Sport-Unterwäsche aus Kunstfasern oder hochwertige Merino-Unterwäsche eigen sich dafür.

Die Isolationsschicht

Hier eignet sich besonders modernes Kunstfasermaterial. Eine Fleece Jacke zum Beispiel. Nicht ganz so optimal, aber immer noch funktional, ist eine Isolationsschicht aus Merino Wolle. Merino in einer Isolationsschicht gibt aber die Feuchtigkeit nicht so gut an die nächste Schicht weiter, wie das bei Kunstfasermaterial der Fall ist.

Die Wetterschutzschicht

Diese Schicht muss Regen, Schnee und Nebel abhalten. Gleichzeitig soll der Körperschweiss nach aussen abgegeben werden. Man verwendet dazu ein hochwertiges Membranmaterial.

Wichtig ist, dass jede Schicht einzeln vorhanden ist. Eine Regenjacke mit eingenähter Isolationsschicht ist ungünstig, weil man bei Regen und warmem Wetter die Wärmeisolation nicht entfernen kann. Bei kühlem, trockenem Wetter will man aber nicht unbedingt in der Regenjacke unterwegs, sondern nur die Isolationsschicht anziehen. Wenn jede Schicht separat getragen werden kann, ist es möglich, eine möglichst optimale Bekleidung zusammenzustellen.

Gore Tex

Eigentlich müsste da "Membrantechnologie" stehen, doch dann weiss niemand, was damit gemeint ist. Es geht um die sogenannte atmungsaktive Regenbekleidung.

Indem ein Gewebe kein Wasser selber aufnimmt, Wassertropfen abperlen lässt, aber Wasserdampf durch das Gewebe dringen kann, wird jener Effekt erzielt, den man mit atmungsaktiv bezeichnet. Aktiv ist allerdings dabei nichts, der Vorgang läuft passiv ab. Wasserdampf will immer von einer warmen Umgebung zu einer kälteren Umgebung wandern. Dies nennt man Dampfdruck.

Sind beide Seiten einer Regenjacke gleich warm, bleibt der Wasserdampf, also der Körperschweiss, da wo er ist. Mit zunehmender Temperaturdifferenz wird der Drang des Wasserdampfs, auf die kältere Seite zu gelangen, immer grösser. Schwitzt man unterwegs, braucht es schon einen respektablen Dampfdruck, damit der Schweiss auch vom Körper weg transportiert wird. Es hat sich gezeigt, dass bei mässigem Schwitzen eine Temperaturdifferenz von 15 Grad erforderlich ist, damit man nicht klatschnass vor Schweiss unterwegs ist.

Bei einer Oberflächentemperatur auf der Haut von 35 Grad muss es also ausserhalb der Regenjacke 20 Grad oder weniger sein, damit der Trick mit der Atmungsaktivität ausreichend funktioniert. Bei einem lauwarmen Regen im Süden Europas ist es aber oft wärmer und man schwitzt in der atmungsaktiven Regenjacke. Das verhält sich bei jedem Produkt etwa gleich. Die Unterschiede liegen primär in der Menge des Dampfes, den eine Membran innerhalb einer bestimmten Zeit durchlässt.

Membrantechnologien bieten heutzutage mehrere Hersteller unter verschiedenen Markennamen an. Diese Technologie wird immer noch weiter entwickelt. Vor einem Neukauf sollte man sich also informieren, welches die aktuellsten Produkte mit der besten Funktionalität sind. Wir sind ja längst nicht mehr mit einem Baumwollumhang, der mit Wachs abgedichtet wurde, unterwegs. Dieser Umhang heisst heute noch Pelerine, abgeleitet vom französchen Wort Pèlerin, dem Begriff für Pilger.

 

Ausgangskleider

Übernachtet man in einer Herberge und schläft in einem Gemeinschaftsraum, wird der Bekleidung kaum Beachtung geschenkt. Wählt man aber ein Hotel, so ist es meist erwünscht, dass man nicht in outdoor Bekleidung zum Nachtessen erscheint. Eine leichte Hose und ein einfaches Shirt sind oft angebracht. Die schweren Wanderschuhe brauchen ohnehin dringend Luft. Deshalb sind auch leichte Turnschuhe passender. Diese Ausgangskleider sollen leicht sein und wenig Platz beanspruchen. Da man in der Regel jede Nacht an einem andern Ort verbringt, muss man auch keine erlesene Garderobe mitnehmen.

 

Schlafanzug

Je nach Region trägt man oben ein kurzärmliges oder ein langärmliges Leibchen. Für kältere Nächte natürlich die langärmlige Version. Eine kurze oder lange Jogginghose bildet den zweiten Teil des Schlafanzugs. Richtig gewählt, kann man diese beiden Kleidungsstücke bei extrem kalter Witterung auch tagsüber als zusätzliche Wärmeisolation tragen.

 

Schnell trocknend

Alles, was man an Textilien mitnimmt, sollte man von Hand waschen können. Zu Hause muss man aber unbedingt ausprobieren, ob die am Abend gewaschenen und ausgewrungenen Kleidungsstücke am nächsten Morgen bereits trocken sind. Baumwolle eignet sich da nicht besonders gut. Am Abend gewaschene Baumwolljeans sind am nächsten Morgen immer noch sehr feucht. Erstaunlicherweise sind Textilien aus hochwertiger, feiner Merinowolle relativ schnell trocken. Textilien mit einem hohen Anteil an Kunstfasern trocknen ebenfalls relativ gut.

In jedem Fall sollte man eins zu eins die abendliche Wäsche austesten. Nur so weiss man, dass man am nächsten Morgen mit trockenen Kleidern rechnen kann.

 

Schlafen

Ob man Schlafsack, Liegematte oder gar ein Zelt benötigt, hängt von der geplanten Reisestrecke ab. Aber in jedem Fall ist ein sehr leichter Innenschlafsack zu empfehlen, denn der schützt auch vor kratzigen Wolldecken, die eventuell schon länger nicht gewaschen wurden.

Bei der Wahl eines Schlafsacks muss man sich zwischen Gänsedaunen und Kunstfaserfüllung entscheiden. Eine Daunenfüllung aus hochwertiger Daune ist relativ teuer. Dafür isoliert sie aber hervorragend. So ein Schlafsack lässt sich bei geringem Gewicht auf kleinstem Raum verstauen. Leider ist aber eine Daunenfüllung empfindlich auf Feuchtigkeit. Der Schlafsack sollte also immer wieder gut ausgelüftet werden, damit die Daunenfedern nicht leiden.

Eine Kunstfaserfüllung verträgt Nässe viel besser. Dafür isoliert sie bedauerlicherweise deutlich schlechter, als Daunen bei gleichem Gewicht. Im Preis sind auch ausgezeichnete Schlafsäcke mit Kunstfaserfüllung deutlich billiger als dieselbe Isolationsleistung mit Daunenfüllung.

In jedem Fall sollten aber Schlafsäcke nur so lange komprimiert in ihrem Beutel belieben, wie dies unbedingt erforderlich ist. Längere Lagerung in gepresstem Zustand schadet jeder Isolationsfüllung, egal ob Kunstfaser oder Daunen.

 

Necessaire

Alles, was man zur Körperpflege braucht, sollte man optimieren. Was daheim im Einsatz ist, braucht meist viel Platz und ist auch relativ schwer. Weder die Familienflasche mit Haarshampoo noch der Hightech Rasierer mit allen Schikanen sind nach Gewicht und Volumen ausgesucht. Den Haarföhn lässt man ohnehin daheim. Nagelknipser und Pinzette und alle weiteren Gegenstände aus Metall sollten aus rostfreiem Stahl (INOX) bestehen, denn im Reisegepäck kann es oft tagelang feucht sein und nur oberflächliche behandelter Stahl rostet da rasch einmal. Für die Zahnbürste gibt es unter dem Suchbegriff "Zahnbürste Schutz" kleine Kunststoffbehälter, die nur den Bürstenkopf umschliessen. Damit spart man Platz, kann aber eine Zahnbürste der gewohnten Grösse mitnehmen. Zahnseide gibt es in Kleinpackungen. Zahnpasta bekommt man in kleine Tuben für die Reise. Die muss man gelegentlich nachkaufen, was aber nie zum Problem wird.

 

Schnarchen

Kein Mensch schnarcht im Schlaf absichtlich.

Übernachtet man in Gemeinschaftsräumen, kann man sich vor Schnarchen nur mittels Ohrstöpsel schützen. Perfekt gelingt dies nur, wenn man sich bei einer Firma für Hörgeräte Ohrstöpsel auf Mass anfertigen lässt. Solche Ohrstöpsel fallen auch nicht in der Nacht aus dem Ohr, wenn man sich ständig wälzt.

 

Der Rucksack

Was man nicht direkt am Körper trägt, verstaut man im Rucksack.

Es gibt leider keinen Universalrucksack, der an jedem Rücken optimal passt. Einen Rucksack sollte man mit Unterstützung einer Fachperson auswählen, da man selber nicht überblicken kann, ob er am Rücken richtig positioniert ist. Wichtig ist, dass ein grosser Anteil der Last über einen gut gepolsterten Hüftgurt übertragen wird, denn der Schultergürtel jedes Menschen ist weniger massiv gebaut als dessen Hüfte. Auch für die Einstellungen aller Gurte und Riemen am Rucksack sollte man sich durch eine Fachperson helfen lassen. Dazu muss der neue Rucksack mit Gewicht beladen werden. Ein gutes Sportgeschäft ist dafür bestens ausgerüstet. Über das Internet einen neuen Rucksack erwerben ist nur dann eine gute Idee, wenn man genau da selbe Modell wählt, welches man damit ersetzen will. Andernfalls besteht die Gefahr eines Fehlkaufs.

Im Prinzip reicht ein Rucksack von 35 bis 40 Liter Fassungsvermögen. Mehr Platz verleitet dazu, mehr mitzunehmen. Das kann man sich aber nur leisten, wenn die körperliche Konstitution das auch über viele Tage hinweg aushält. Wer seine erste lange Reise angeht, tendiert ohnehin dazu, zu viel mitzunehmen. Unterwegs beginnt man dann überschüssiges Material zu verpacken und heimzuschicken. Bei der zweiten Reise hat man dann schon die Erfahrung, was man wirklich benötigt.

Zum Rucksack sollte man sich auch gleich die passende Regenhülle kaufen. Nur ganz wenige Rucksäcke sind wirklich tagelang wasserdicht. Einen kurzen Regenschauer vertragen sie meist, doch Starkregen über Stunden können sie in der Regel nicht abwehren. Die neue Regenhülle sollte man auch noch im Laden ausprobieren. Sie muss halten und darf nicht abrutschen. Nicht alle Rucksäcke sind so gebaut, dass eine Regenhülle auch bei starkem Wind nicht verloren geht.

 

Die Bauchtasche

Um immer wieder benötigte Kleinigkeiten unterzubringen, hat sich eine kleine Bauchtasche bewährt. Was man tagsüber immer wieder mal verwendet, ist in einer Bauchtasche gut untergebracht. Da gehört auch Bargeld, Kreditkarten, Handy, Fotoapparat, etc. dazu. Die Bauchtasche sollte wasserdicht sein, damit man sie bei Regen nicht verstauen muss. Zudem sollte sie nicht so leicht zu öffenen sein, dass Trickdiebe innert Sekunden an die Wertgegenstände gelangen können. Eine zu grosse Bauchtasche legt man gerne ab und lockt damit natürlich Diebe an. Mehr über Diebstahlschutz bei Tipps & Tricks.

 

 

Pannendienst

Sobald etwas nicht mehr richtig funktioniert, sollte man das Problem, wenn möglich, bald einmal beheben, damit man die Reise ungehindert fortsetzen kann. Man ist somit sein eigener Pannendienst unterwegs.

Die Probleme des menschlichen Körpers und deren Lösungen werden im Themenbereich Mensch beschrieben.

 

Problemzone Schuhe

Früher gab es nur Wanderschuhe, bei denen das Obermaterial mit einer Sohle vernäht war. Auf diese erste Sohle wurde dann eine Gummisohle mit gutem Profil ganzflächig verklebt. Der Laufkomfort wurde durch eine weiche Einlegesohle erreicht. Diese Einlegesohle konnte man einfach wechseln. Heute bestehen Wanderschuhe aus einem komplexen Schichtaufbau. Im Innern sind Schichten aus geschäumtem Kunststoff für den Laufkomfort eingearbeitet, aussen dichten dünne Schichten gegen Wasser ab. Bedauerlicherweise altern aber geschäumte Kunststoffe relativ schnell. Dabei zerbröseln sie richtiggehend, wobei die Verbindung zwischen den einzelnen Schichten vollständig verloren geht. Von aussen ist dies nicht erkennbar, denn die Abdichtung gegen eindringendes Wasser verdeckt das Desaster. Plötzlich ganz unerwartet löst sich unterwegs diese relativ schwache Abdeckung und die Verbindung zwischen Sohle und Obermaterial besteht nicht mehr. Dabei kann man sogar über die eigene Schuhsohle stolpern.

Provisorisch reparieren kann man das mit robustem Klebband, meist Panzerband genannt. Man umwickelt damit an der Schuhspitze den ganzen Schuh, sodass die Sohle wieder fixiert ist. Diese Reparatur hält aber nicht sehr lange und ist natürlich nicht wasserdicht. Leider kann auch ein Schumacher das Problem nicht lösen, denn ein wichtiger Bestandteil des ganzen Schuhs fehlt und kann nicht ersetzt werden. Man muss somit so schnell wie möglich neue Schuhe kaufen.

Da die Materialalterung im Verborgenen abläuft und sofort nach der Produktion beginnt, ist es bei der heutigen Kunststofftechnologie sehr riskant, mit Schuhen auf längeren Strecken unterwegs zu sein, deren Fabrikationsalter länger als 5 Jahre zurückliegt. Das Fabrikationsalter ist aber praktisch nie auf einem Schuh angeschrieben. Daher sollte man beim Kauf darauf achten, dass man kein Modell wählt, welches nicht aus dem aktuellen Jahr stammt. Wie lange ein älteres Modell einen Teil seines Lebens schon in irgendeinem Keller verbracht hat, ist enttäuschenderweise nicht ersichtlich. Die Hersteller von modernen Schuhen schweigen das Problem der Materialalterung momentan tot. Besser wird die Situation für den Käufer erst, wenn Hersteller beginnen, 10 Jahre Garantie für die Lebensdauer der Materialien zu gewähren. Bis dann wird man gezwungenermassen seine Schuhe nach spätestens 5 Jahren wechseln müssen, auch wenn sie noch wie neu aussehen

 

Problemzone Rucksack

Der Rucksack wird zum Problem, wenn plötzlich unterwegs ein Traggurt sich löst. Meist franst er aus und dort, wo er angenäht war, löst er sich. Da muss man zuerst das ausgefranste Ende des Gurts mit dem Feuerzeug verschweissen, sodass es nicht weiter ausfransen kann. Anschliessend muss der Gurt wieder angenäht werden. Dazu benötigt man eine starke Nadel und ebenso starken Faden.

 

Problemzonen Kleider

Bei der Regenbekleidung wird man oft nass, wenn an ungünstiger Stelle sich eine Naht löst. Hält dann bei einer mit Membran versehene Jacke die innere Verklebung nicht mehr, muss man die Naht wieder zunähen, damit sie sich nicht weiter öffnet. Bei exponierten Stellen und starkem Regen genügt das aber nicht. Mit einem Stück Isolierband muss man in einem solchen Fall die Naht zusätzlich abdichten.

Einen Riss irgendwo in einem Kleidungsstück kann man provisorisch ebenfalls mit Klebband fixieren, damit er nicht weiter reisst. Die eigentliche Reparatur kann dann in Ruhe am Abend erfolgen.

Bricht an einem Reissverschluss die Griffplatte ab, kann man vorübergehend ein Stück Bindfaden durch die Öse des Schiebestücks fädeln. Da man in Einkaufszentren oft Schiebestücke zum Einklinken als Ersatzteil findet, muss der Reissverschluss nicht zwangsläufig unterwegs ersetzt werden.

Ebenfalls für schnelle Reparaturen finden man in Einkaufszentren oft auch wasserfeste Pads aus Nylon, die mit einer selbstklebenden Fläche versehen sind. Eine solche Verklebung auf einer homogenen Oberfläche kann sogar in der Waschmaschine gewaschen werden, ohne dass sie sich löst.

Verlorene Knöpfe kann man natürlich nur dann ersetzen, wenn man einen Knopf in der passenden Grösse dabeihat. Sonst muss man einfach dort einen Knopf entfernen, wo der Verlust nicht zu stark stört und ihn dort annähen, wo er mehr nützt.

KNOW HOW Star qb

Top Level EU

 

 

 

Dieser Download ist kostenlos
GPS-Tracks, Informationen und Karten bieten wir zum kostenlosen und anonymen Download an. Alle für die Reise wichtigen Informationen wollen wir auch in Zukunft so anbieten können. Dank grosszügiger Spender, welche uns gelegentlich etwas Geld gespendet haben, war uns das bisher möglich. Mit einer kleinen Spende hilfst Du, dass wir die wichtigsten Informationen auch in Zukunft kostenlos weitergeben
PS: Falls der Download nicht startet: hier klicken

Guten Tag

Möchten Sie Ihr Hotel, Restaurant oder Ihren Shop am Etappenziel bewerben? Mehr Informationen dazu:

https://camino-europe.eu/de/l/l2/

Herzliche Grüsse
Ihr Camino Europe Team