Der Veloweg auf der Hauptstrasse ist meist durch eine entsprechende Bodenmarkierung vom Autoverkehr abgetrennt. Es handelt sich dabei oft um den mittelalterlichen Pilgerweg, der inzwischen zur Hauptstrasse ausgebaut wurde. In Märstetten befindet sich eine Jakobskirche. Unterwegs gelangt man zum einem Hofladen mit Selbstbedienung und kann sich hier mit Frischprodukten eindecken. Der Bauernhof ist wohl sehr modernisiert, heisst aber immer noch Pilgerhof. Hier sind auch mehr weisse Schilder mit der Beschriftung Schwabenweg anzutreffen, wobei dies oftmals auf schlecht befahrbare Feldwege verweisen. Der Veloweg führt über Asphaltstrassen. Der Wegweiser für die Fusspilger führt diese zwischen Hünikon und Maltbach über unbefestigte Feldwege. Die Velopilger bleiben bis Fischingen meist auf der Strasse, auch wenn die weissen Wegweiser des Schwabenwegs den Fussweg durch Feld und Wald vorschlagen. In Oberwangen könnte man noch einen Abstecher zur Martinskapelle links oben auf dem Hügel machen. Das Kloster Fischingen, ein Hotspot der Pilger, ist nicht zu verfehlen. An der linken Strassenseite steht die imposante Barockkirche und die daran anschliessenden Klostergebäude. Einst wichtige Pilgerherberge vor der Überquerung des Hörnlis, ist es heute ein 3-Sterne-Seminarhotel.
Dieser Jakobsweg, traditionell Schwabenweg genannt, führt von Konstanz bis Rapperswil.
Teil 1 führt von Konstanz bis Fischingen. Dort gabelt sich der Weg in eine Sommer- und Wintervariante.
Bevor man sich entscheidet, den steileren Weg über den Hörnli-Gipfel zu wählen, sollte man den Wetterbericht studieren. Bei schlechten Strassenverhältnissen kann die Abfahr nach Steg gefährlich sein.
Kreuzlingen-Neuwilen-Märstetten-Tobel-St. Margarethen TG - Sirnach-Oberwangen - Fischingen
Mit seinem Namen bezeichnet das Hörnli die ganze rechtsseitige Bergkette der Töss, von den höchsten Höhen des Tweralpspitzes (1331 m) über das Schnebelhorn (1292 m) und den Schauenberg (890 m) bis zum Eschenberg (591 m) südlich von Winterthur. In Richtung dieser Kette fliesst vom Chlihörnli auf der Nordseite das grösste Gewässer vom Hörnli weg: der Steinenbach. Er fliesst gegen Westen und mündet bei Tablat (Wila) in die Töss. Auf dieser Strecke teilt das Steinenbachtal die Hörnlikette in einen vorderen, zürcherischen- und einen hinteren, thurgauischen Strang mit den Weilern Allenwinden, Dingetswil und Schurten über dem rechten und mit Gfell, Sternenberg, Matt und Manzenhueb auf dem Rücken der linken Talseite. Auf der gesamten Länge zeigt die Hörnlikette das für das ganze Tössbergland typische Landschaftsmuster im Wechsel von dicht bewaldeten Steilhängen und Tobeln, mit gerodeten Flächen über günstig gelegene Lehnen, auf Rücken, Eggen und Talböden, mit Weilern und verstreuten Einzelhöfen. Grössere Siedlungen finden sich einzig im Haupttal der Töss: Steg, Wellenau, Bauma, Juckern, Saland, Au, Wila. Auch der Storcheneggbach teilt die Hörnlikette: Das Storcheneggtal durchtrennt sie gegen Osten zur Hulftegg hin, nimmt von Westen bei der Vorderstorchenegg noch das Laiachertobel auf, bevor es sein Wasser an der Hulfteggstrasse dem Fuchslochbach übergibt. Auf dieser Strecke bildet der Storcheneggbach die Kantonsgrenze zu St.Gallen. Der Fuchslochbach schafft die Verbindung nach Steg im Westen, zur Töss, und diese fliesst hier Richtung Nordwest gegen Bauma. Vom Hörnli her fliessen ihr aus kleineren Tobeln Bäche zu und aus dem Nidel- und Bärtobel schliesslich der Nideltobelbach. Er entwässert die Westseite des Hörnli gegen Süden der Töss zu. Seine Anfänge nimmt er in der Felsarena der Hörnli-Westwand unter Hörnli-Kulm: den Hörnli-Gübeln. Es ist die Gubel-Formation in den Nagelfluhbändern des Gipfelhutes. Ein Bergpfad führt, mehr oder minder den Höhenkurven folgend, durch diesen urtümlichen Erosionskessel und verbindet den Gratweg von Heiletsegg oder von Sternenberg-Gfell mit der Hörnlistrasse nach Steg.
Das Hörnli ist rundum mit Einzelhöfen besiedelt, mit seinem Berggasthaus bis auf den Kulm. Die ganzjährig betriebene Bergwirtschaft ist Eigentum des Kantons Zürich, wie der Landwirtschaftsbetrieb Tanzplatz und die Liegenschaften Breitenweg und Charershörnli, je auf Bergspornen oder "Eggen" des Hörnli gelegen. So auch der Hof Althörnli und zur Zeit der Heimindustrie die mittlerweile eingegangenen Betriebe Oberhörnli und Hörnliegg ober- und unterhalb des Hofes und ehemaligen Schulhauses Hinterhörnli, sowie der Hof Töbeli beim Breitenweg, nach der Abzweigung der Hinterhörnlistrasse. Weitere, über 800 Meter gelegene Hörnli-Liegenschaften: Strahleggers, Goggelswald, Oberwies, Leiacher, Tannenberg-Oberfuchsloch, Hinterstorchenegg. Und als exponierteste Eggsiedlung in nordwestlicher Gipfelnähe: die Heiletsegg. Auf der Thurgauer Seite Kaltenbrunnen, Allenwinden, Gentenegg und als einziger Weiler in Gipfelnähe das zürcherische Gfell. Dass das Gebiet einst stärker besiedelt war, belegen südlich des Gipfels an der Hinterhörnlistrasse die Ruine einer einstigen Sennhütte, in der Milch vom Hörnli verarbeitet und das einstige Schulhaus Hinterhörnli, wo von 1781 bis Ende 21. Jahrhundert eine Gesamtschule 1. bis 8. Klasse geführt wurde.
Um das Hörnli ranken sich Geschichte und Geschichten aus schriftlicher und mündlicher Überlieferung. Dass an einem waldreichen Berg mit steil aufragenden Nagelfluhpfeilern und -Wänden aus tief eingegrabenen Trichtern und Gräben, von denen einer Bärtobel heisst, und darum eine Bärengeschichte an ihm haftet, ist nicht verwunderlich. An seinem Fuss, nahe dem Weiler Steg, wurde 1532 der letzte Bär im Kanton Zürich erlegt, als er eben "damit beschäftigt (war), eines armen Mannes Kuh zu zerreissen. Aus dem säkularisierten Kloster Rüti eilten die drei letzten Konventherren herbei: Wolfgang Huber von Frauenfeld, Rudolf Spon von Zürich und Sebastian Hegner von Winterthur, samt Knecht und dazu abgerichteten Hunden. Mit Spiess und Schwert, unter körperlichen Einbussen und mit Hilfe von Anwohnern sollen sie den Bären erlegt haben. Der Bildhauer Kurt Ingendahl[4] (1918–1982) schuf mit dieser historischen Jagdszene eine Bronzeplastik als Kunst am Bau für das Schulhaus Schmittenbach, Fischenthal.
Trotz der relativ geringen Höhe von 1133 m ü. M. kann am Hörnli Westföhn auftreten, der vor allem im unteren Toggenburg mit Temperaturanstiegen bis zu 5 °C zu beobachten ist. Der Hörnliföhn tritt etwa fünfmal pro Jahr auf. Er ist schwierig zu prognostizieren, der Wind muss genau von Westen wehen.
Auf der Hörnlikuppe befindet sich ein Vermessungspunkt der Landestriangulation 1. Ordnung. Dieser bestand bis 1950 aus einem Beobachtungspfeiler, der von einem Pyramidensignal überragt wurde. Vom eigentlichen TP 1. Ordnung existiert noch das unterirdische Zentrum, die Pyramide wurde 2000 erneuert und mit einer Erklärungstafel versehen. Von der Station Hörnli aus wurden die Stationen Hohentwiel, Hersberg (bei Immenstaad), Säntis, Scheye, Rigi und Lägern beobachtet.
Swisscom betreibt auf dem Hörnli einen Fernmeldeturm. Auf der Anlage befindet sich auch das Amateurfunkrelais HB9AK der ARTG für Kurzwellenfunk (Betriebsarten Pactor 1–4, Robust Packet) und 2m-Datenfunk (Packet Radio AX.25). Die Betriebsfrequenzen sind im 2-Meter-Band 144.875 MHz und im 10-Meter-Band 28.311 MHz.
Im Mittelalter und der frühen Neuzeit passierte der Schwabenweg als Teil des Jakobswegs das Hörnli, seit 2008 ist der Weg als nationale Wanderroute 4 ViaJacobi (Ast Kreuzlingen), Etappe Fischingen–Rapperswil von Wanderland Schweiz signalisiert.
Das Hörnli ist von Steg im Tösstal ZH oder von der Hulftegg SG aus in etwa 1½ Stunden Gehzeit zu erreichen, von Allenwinden TG oder Sternenberg-Gfell ZH aus in einer Stunde. Tageswanderung: Bauma – Heiletsegg – Hörnli – Hulftegg – Roten – Schnebelhorn – Sennhütte Hinterstrahlegg – Tössscheidi – Wolfsgrueb – Sagenraintobel – Wald ZH.
Westlich, etwas unterhalb der Hörnlikuppe befindet sich das Berggasthaus Hörnli. Die Rundsicht auf Hörnli-Kulm wird durch die in den letzten Jahrzehnten an der Nordseite hochgewachsenen Bäume etwas verstellt. Bei guter Sicht bietet sich ein 360-Grad-Panorama über das umliegende Hügelland der Kantone Zürich, Thurgau, St. Gallen und Schwyz an, zum Greifensee im Westen und zum Bodensee im Nordosten; darüber in die Allgäuer Alpen, den Bregenzer Wald im Vorarlberg und die ganze Säntisgruppe vom Hohen Kasten bis zum Stockberg. Dann Speer und Mürtschenstock, Glärnisch und Tödi und die Innerschweizer Alpen mit Urirotstock und Titlis, bis zu den Berner Alpen vom Finsteraarhorn bis Eiger, Jungfrau und Mönch. Rigi und Pilatus, mit dem Brienzer Rothorn dazwischen, schliessen im Südwesten noch vor Stockhorn und Napfbergland den Reigen. Die Jura-Randkette zeichnet sich im Westen vom Chasseron über Chasseral und Geissfluh bis zur Lägern ab, worauf gegen Nordwesten vom Belchen bis zum Feldberg der Schwarzwald übernimmt, auf Schweizer Seite noch der Randen, hinter dem Stammerberg im Hegau die vulkanischen Hüte um Hohentwiel und Hohenkrähen. Im Norden dann über dem Thurgauer und St. Galler Hügelland und dem dünnen, glitzernden Streifen des Bodensees die lange Linie der Schwäbischen Alb.
Quelle: Wikipedia
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