Konstanz barrierefrei
https://www.konstanz-info.com/planen-buchen/vor-ort-unterwegs/konstanz-barrierefrei
Thurgau Tourismus:
https://thurgau-bodensee.ch/de/thronfolgeweg/thron-triboltingen.html
Gottlieber Hüppen
https://www.gottlieber.ch/de/shops-hotel/seecafe-manufakturladen-gottlieben
17,7 km, Anstieg 89 m, Abstieg 90 m, Schwierigkeitsgrad ROT
Zwischenetappen:
4,2 km Tägerwilen, SBB
6,3 km Triboltingen, SBB
8,7 km Ermatingen, SBB
11,5 km Mannenbach-Salenstein, SBB
14 km Berlingen, SBB
Die Altstadt von Konstanz ist mit einem historischen Kopfsteinpflaster versehen. Das Münster liegt in der Mitte dieser Zone. Der rechte Seiteneingang vom Pfalzgarten her i st rollstuhlgängig. Den Pilgerstempel gibt es derzeit noch in Form einer Klebemarke hinten links beim Bücherstand. Der anschliessende Weg ist durchgängig asphaltiert und gut befahrbar. Man befährt einen neu erstellten Veloweg und sollte den markierten Fussweg näher am Ufer des Rheins meiden, da dieser sehr schlecht befahrbar ist.
Wer mit dem Kopfsteinpflaster in Konstanz Mühe hat, sitzt vermutlich in einem Rollstuhl mit zu kleinen Vorderrädern. Diese verfangen sich zwischen den groben Steinen der Pflästerung. Wer komfortabel reisen will, sollte als minimale Radgrösse sich für 16 Zoll entscheiden, wobei auch die Breite des Reifens grosszügig gewählt werden sollte, Es wird sich lohnen, denn bis Santiago de Compostela folgen noch zahlreiche malerische Ortschaften und historische Städtchen mit solcher Pflästerung.
Konstanz liegt in Deutschland, der Weg ausserhalb der Stadt verläuft durch die Schweiz. Zollvorschriften beachten!
Ein Besuch Wert:
Konstanz mit seinen 15 Stadtteilen und rund 85'000 Einwohnern hat in jeder Beziehung viel zu bieten. Wer hier seine Pilgerreise beginnt, sollte sich genügend Zeit einräumen, die Stadt zu besichtigen. Die Stadt führt eine eigene Webseite mit Informationen zur Barrierefreiheit (Link).
Diese Stadt ist für die Pilgernden aus Süddeutschland ein magischer Anziehungspunkt.
Bei einem letzten Blick vom Hafen aus auf den Bodensee, der auch «Schwäbisches Meer genannt wird, fällt die sich drehende Statue der Imperia auf. Neun Meter hoch steht sie auf der Hafenmole. Als erotische, üppige Kurtisane mit tiefem Dekolleté und nur notdürftig geschlossenem Umhang erinnert sie an das Konstanzer Konzil von 1414 bis 1418. Zu dieser Zeit war gemäss historischen Dokumenten die Prostitution in Konstanz ein wichtiger Wirtschaftszweig. Die Einheimischen nennen sie manchmal auch die Freiheitsstatue des Bodensees.
Die Stadt selber lieg an einem strategisch wichtigen Ort. Hier konnte man die durch Bodensee und Rhein gebildete Grenze relativ gut überqueren. Auch für den Schiffsverkehr lag die Stadt optimal. Der Rhein war in dieser Region zu keiner Zeit schiffbar. Konstanz war also die letzte Möglichkeit, Waren von den Schiffen auf die Fuhrwerke umzuladen. Schon im 2. Jahrhundert v. Chr. siedelten die Kelten an dieser Stelle. Selbstverständlich haben auch die Römer die strategische Lage erkannt und ausgebaut. Das Konzil von Konstanz, einberufen um die Streitigkeiten innerhalb der Kirche mit den zwei Gegenpäpsten zu bereinigen, erbrachte die Wahl eines neuern, diesmal einzigen Papstes.
Seit dem 14. Jahrhundert ist Konstanz auch ein Durchgangsort für Jakobspilger. Die Stadt war sicher die beste Möglichkeit, noch vor der damals dünn besiedelten Schweiz sich mit zusätzlicher Ausrüstung einzudecken. Auf dem Weg nach Einsiedeln als wichtigster Wallfahrtsort weitherum musste ja noch das Hörnli bezwungen werden.
In heutiger Zeit sind es die Schweizer, welche sich in Konstanz mit preislich günstigeren Waren des täglichen Bedarfs eindecken. Wenn für die anstehende Reise noch etwas fehlt, wäre also Konstanz die ideale Gelegenheit zu einem vorteilhaften Einkauf.
Die Altstadt ist heute eine autofreie Flaniermeile. Sie bietet so viele besondere Eindrücke, dass man nicht ohne einen Rundgang durch die alten Gassen weiterreisen sollte. Zumindest werden aber die Pilger mit einem Pilgerpass sich im Konstanzer Münster den ersten Pilgerstempel der Reise auf dem Weg zur Schwarzen Madonna holen wollen.
Wer nach dem Trubel rund um die zahlreichen Geschäfte und Strassencafés nach etwas Ruhe und Besinnung sucht, findet dies im Kloster Zoffingen. Mit vollständiger Namen Kloster zur hl. Katharina von Alexandrien in Konstanz, dem einzigen noch verbliebenen aktiven Kloster in der Stadt, ist es in Brückengasse zu finden.
Die Altstadt von Konstanz verlassen wir über die Grenz zur Schweiz, denn Konstanz liegt ja in Deutschland. Der Hochrheinweg führt entlang des Rheins bis Basel. Auf dem Weg zur Schwarzen Madonna folgen wir ihm aber nur bis Schaffhausen. Auf praktisch immer flach verlaufenden Wegen kann dabei häufig der äusserst beliebet Veloweg benutzt werden. Konflikte mit Fussgängern lassen sich so elegant vermeiden. Die Fusspilger bevorzugen allerdings den Pilgerpfad, der etwas links davon oberhalb dem Berghang entlang verläuft. Man trifft sich aber immer wieder unten am Rhein. Unterwegs erwartet uns eine abwechslungsreiche Flusslandschaft mit abwechslungsreichen Orten. Wir sind zuerst mal im Kanton Thurgau unterwegs. Hier ist der Obstanbau weit verbreitet. Daher wird dieser Kanton auch Mostindien genannt. Bis Schaffhausen verläuft der Weg aber auch durch Deutschland und den Kanton Zürich.
Kaum hat man Konstanz verlassen, erreicht man schon Gottlieben. Das malerische Städtchen liegt am Seerhein, der kurzen Wasserstrasse zwischen Bodensee und Untersee. Die Burg von Gottlieben, heut ein Schloss, diente einst den Bischöfen von Konstanz als Residenz. Sehr bekannt ist Gottlieben allerdings dank den Gottlieber Hüppen (gefüllte Waffelröllchen), die es seit 1928 gibt. Im Manufakturladen, direkt am Ufer gelegen, kann man sich für die Weiterreise damit eindecken.
4,4 km nach dem Start beim Münster kann man anstatt links abbiegen geradeaus in Richtung Rhein nach Gottlieben fahren. In Gottlieben direkt am Rhein liegt das Kaffee der Gottlieber Hüppenbäckerei. Zurück auf den Weg findet man leicht, da dieser Umweg nur etwa 500 m lang ist und in ebenem Gelände auf Asphalt verläuft (Link).
Hier sollen einst schon die Römer gehaust haben. Gegründet wurde dieses Strassendorf von den Alemannen. Erstmals wurde Triboltingen 1146 urkundlich erwähnt. Ganz in der Nähe hat im Jahr 1499 die Schlacht im Schwaderloh stattgefunden. Dieser kleine Ort ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz aufgelistet und seine schönen Fachwerkhäuser sind durchaus einen zweiten Blick wert. In der Kapelle St. Niklaus, erbaut im 13. Jahrhundert, sind im Innern nur noch Reste der mittelalterlichen Wandmalereien enthalten. Im Laufe der Zeit wurde das Dorf zu einem bedeutenden Marktflecken.
Der grösste Teil dieses Dorfes wurde auf dem Bachdelta erbaut, welches der Dorfbach seit der letzten Eiszeit aufgeschüttet hat. Funde aus der Steinzeit aus etwa 3000 v. Chr. zeigen, dass diese Stelle schon sehr früh besiedelt wurde. Aus dieser Zeit wurden Reste von Pfahlbauten gefunden. Die Alemannen haben im frühen Mittelalter ein Gräberfeld angelegt. Ermatingen war auch sehr beliebt bei den französischen Adligen aus dem Gefolge von Napoleon I. Sehenswert sind wiederum die Fachwerkhäuser, sowie die Paritätische Kirche St. Albin, deren Ursprung ins 12. Jahrhundert zurück geht. Einige Schlossgebäude und repräsentative Villen sind den Adligen zu verdanken, die sich in dieser Region niedergelassen haben. Die Liste der Kulturgüter in Ermatingen ist jedenfalls imposant.
Bei Ermatingen darf man sich nicht durch die schöne, aber unzweckmässige Toilettenanlage in Sichtbacksteinbauweise schrecken lassen. Die Türen sind definitiv zu schmal, aber schon nach 150 m folgte die öffentliche Badeanstalt Ermatingen mit einer guten Toilettenanlage. Dies ist allerdings nur zu den Öffnungszeiten der Badeanstalt zugänglich.
Auf der Weiterreise fällt links oben am Hang das Schloss Arenenberg auf. Hier wuchs der jüngste Sohn Louis Napoleon, der spätere Kaiser Napoleon III, auf. Möchte man das darin untergebrachte Napoleonmuseum besuchen, muss man den etwas beschwerlichen Weg auf die Anhöhe zum Schloss mit einer Höhendifferenz von 160 m auf sich nehmen. Nach der Besichtigung geht es wieder unten am Ufer entlang weiter.
Der Name dieses Dorfs bezieht sich vermutlich auf den dunklen Sandstein, auf dem die Burg steht. Drei Grabhügel aus der Hallstattzeit zeigen, dass hier schon seit sehr langer Zeit Menschen wohnen. Das milde Klima führte zum Anbau von Reben, Obstkulturen (Kirschen) und Gärten.
Auch dieser Ort kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. 1221 findet sich eine erste urkundliche Erwähnung. Die Wallfahrtskapelle St. Aloysius, angeblich 1155 geweiht, enthält spätmittelalterliche Wandmalereien. Die Heiligen Niklaus, Dionysius und Georg wurden hier verehrt, doch als wichtigste Reliquie wurde ein Splitter des heiligen Kreuzes aufbewahrt. Nach der Reformation galt die Verehrung dem heilige Aloysius.
Diese Ortschaft liegt auf einem Bachdelta und wird durch die Hänge des Seerückens topografisch begrenzt. Dass die Pfahlbauer hier schon siedelten wird vermutet, die Römer sollen aber um 370 n. Chr. die Verteidigungslinie des Kaisers Valentinian bewacht haben. Die erste Urkunde zu Berlingen stammt aus dem Jahr 894. Der explodierte Kessel des 1869 gesunkenen Raddampfers Rheinfall an der Schiffsanlegestelle zählt hier zu den Sehenswürdigkeiten.
In Berlingen ist erhöhte Aufmerksamkeit angebracht. Die Fussgängerwege sind, um Velofahrern den Weg zu versperren, mit Hindernissen versehen, die im Rollstuhl nicht einfach zu umfahren sind. Man muss an einigen Stellen auf die Strasse ausweichen und auch die Strassenseite wechseln. Die Autofahrer werden leider nicht durch zusätzliche Gefahrensignale auf die Gefahren hingewiesen. Eine gelbe Warnweste zu tragen ist in Berlingen dringend empfohlen.
Nach Berlingen folgen immer wieder kürzere Steigungen über wenige Höhenmeter
Steckborn liegt am Südufer des Untersees, am Hang des Seerückens und auf den Deltas von zwei Tobelbächen. Auf der anderen Seite des hier nur 1 bis 2 Kilometer breiten Untersees liegt die deutsche Gemeinde Gaienhofen. Die Gemeinde umfasst die Altstadt, das Areal des ehemaligen Klosters Feldbach, die Siedlungen Weier, Riet und Wolfskehlen und das ehemalige Schloss Glarisegg. Wie überall in der Region waren auch hier sehr früh Menschen sesshaft. Die Siedlungsspuren reichen zurück in die Jungsteinzeit, 4300 bis 2200 v. Chr. Auch die Römer haben hier ihre Spuren hinterlassen. Zahlreiche archäologische Funde bezeugen eine belebte Vergangenheit. Das Ortsbild von Steckborn ist ebenfalls im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz aufgeführt.
Rollstuhl Pilgerweg von Konstanz nach Einsiedeln
Etappe 1 Konstanz - Steckborn
Schwierigkeitsgrad ROT
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