Er wird allgemein Jakobus der Ältere genannt. Er soll im Jahr 44 n. Chr. in Jerusalem enthauptet worden sein. Jakobus der Ältere war der Sohn des Fischers Zebedäus und der Salome.
Bekannt wurde er als einer der ersten Jünger Jesus. Zusammen mit Andreas, Simon Petrus und seinem Bruder Johannes bildeten sie die Gruppe der Erstberufenen. Die Gruppe der Jünger, welche Jesus am nächsten standen, wird Apostel genannt.
Zu Lebzeiten soll er nach Spanien entsandt worden sein, um dort das Christentum zu verbreiten. Damit war aber Jakobus offensichtlich nicht erfolgreich, denn Christen lassen sich in Spanien aus der damaligen Zeit nicht nachweisen. Wieder zurück in Jerusalem soll er den Ärger der Obrigkeit auf sich gezogen haben, was schlussendlich zum Todesurteil durch Herodes Agrippa führte.
Da es streng verboten war, die Leichen der Hingerichteten zu bestatten, wurde sein Leichnam in einer Nacht heimlich beiseitegeschafft. Das ging offenbar relativ einfach, denn die Leichen der zum Tode Verurteilten wurden einfach über die Stadtmauer geworfen und den Tieren überlassen.
Ab hier beginnt jetzt die Geschichte etwas diffus zu werden. Der abgetrennte Kopf soll sich heute angeblich in der Jakobuskathedrale des Armenischen Patriarchats in Jerusalem befinden. Der Körper wurde nach Jaffa verbracht, um dort per Schiff ausser Landes verbracht zu werden. Das Schiff fuhr nach Galicien, da über diese Schifffahrtsroute das für die Herstellung von Bronze erforderliche Zinn nach Jerusalem gelangte. In Galizien wurde der Körper von Jakobus dann bestattet. Die genaue Lage des Grabes ging offenbar in Vergessenheit. Dies sind zumindest die wissenschaftlich erarbeiteten Vermutungen.
Die vom christlichen Glauben getragene Geschichte erzählt, dass der Körper von Jakobus in einem führerlosen Schiff, von Engeln gesteuert, nach Galizien gelangte. Das wäre dann der Weg durch die Strasse von Gibraltar. Dass man dort den Leichnam begraben hatte, um ihn vor nachrückenden Römern zu verstecken, begründet, warum man ihn erst wieder um das Jahr 830 fand.
Die Entdeckung der Gebeine um das Jahr 812 durch einen Eremiten auf dem "Sternenfeld", also "Compostela", hat aber die heutige Verehrung des Apostelgrabes unter der Kathedrale von Santiago de Compostela schlussendlich bewirkt. Die Muschel am Hut des Heiligen Jakobus kam übrigens erst im Zusammenhang mit einer Legende dazu. Als allgemein anerkanntes Erkennungszeichen der Pilger ist sie in heutiger Zeit aber ideal.
Eine abweichende Überlieferung besagt, seine Gebeine sollen 70 n. Chr. auf den Berg Horeb, heute Dschebel Musa (Mosoeberg) auf dem Sinai ins Jakobskloster, das heutige Katharinenkloster, gebracht worden sein. Aus Angst vor dem Islam sollen Mönche die Gebeine nach Spanien überführt haben, wo man sie in der Kirche Santa Maria in Merida verwahrte. Als die Moslems im Jahre 711 Spanien überfielen, soll der Leichnam da, wo heute die Kathedrale in Santiago steht, vergraben und damit vor den Moslems versteckt worden sein.
Als Heiliger im von den Mauren zurückeroberten Spanien war er aber nach 812 eine ideale Unterstützung für die Besiedelung des frei gewordenen Landes durch Christen. Möglichst viele Pilgernde sollten die Rückkehr der Moslems verhindern.
Auch heute noch fehle jeder wissenschaftliche Nachweis, dass die Gebeine in Santiago de Compostela zum Apostel Jakobs dem Älteren gehören und wie sie tatsächlich dort hin hingelangt sind.
Das ist sicher auch nicht besonders wichtig, da ja der Glaube der Christen auf Jesus beruht, von dem gar keine Relikte mehr vorhanden sind.
Ob am Ende eines Wegs, den wir zu unserem eigenen Besten zurücklegen, wirklich Überreste eines Heiligen liegen, mindert den positiven Einfluss einer solchen Reise auf jeden, der sie macht, in keiner Art und Weise.
Der Jakobsweg, unsere persönliche Reise nach Santiago de Compostela und hoffentlich auch eine nachhaltig wirkende Reise zu uns selbst, wird sicher nie seine positive Ausstrahlung verlieren.
Guten Tag
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Herzliche Grüsse
Ihr Camino Europe Team