Boadilla ade - wir ziehen weiter
Auch diese Etappe ist nochmals geprägt von der Meseta. In Boadilla Del Camino nahe der Kirche steht eine mit Jakobsmuscheln verzierte «gotische Gerichtssäule», die im Mittelalter als Pranger diente. Kurz nach dem Start führt unser Weg uns dann dem Canal de Castilla entlang bis Frómista: Schilf sowie Enten und andere Wasservögel prägen das Bild, bis in Frómista Schleusen uns wieder in Erinnerung rufen, dass dieses Werkvon Menschenhand geschaffen wurde.
Frómista geht zurück auf keltische Besiedlungen, wurde aber im Zug der maurischen Invasion Spaniens zerstört und das Gebiet blieb dann über ein Jahrhundert unbesiedelt, erst im 10. Jahrhundert setzte die Besiedlung wieder ein. Die Iglesia de San Martin de Frómista ist eine der ältesten romanischen Kirchen Spaniens mit einer sehr sehenswerten dreischiffigen Basilika (11. Jh.).
Dann folgt der Rest der Etappe schnurgerade bis Carrión de los Condes durch sehr dünn besiedeltes Gebiet. Die Bevökerung lebt vorwiegend vom grossflächigen Getreideanbau. Pilgerherbergen erwarten uns einige.
Anmerkungen
Der Camino Francés beginnt in Saint-Jean-Pied-de-Port am französischen Fuss der Pyrenäen und endet in Santiago de Compostela. Er ist der frequentierteste Abschnitt aller Jakobswege, denn die meisten Pilger kommen schliesslich auf dieser Achse nach Santiago.
Tipp des Autors
Wer einen guten Grund findet um wieder mal komfortabel zu speisen und zu übernachten, dann ist das Hotel Real Monasterio de San Zoilo ausgangs Carrión eine einmalige Gelegenheit. Ich wollte es, aber eine Bus-Gruppe war schneller.